Der Wassersportverein von A-Z

Sicherheitsausrüstung

Zu notwendigen Ausrüstung für den Kanusport gehört eine Sicherheitsausrüstung. Hierzu zählen die folgenden Gegenstände:

 

Schwimm- oder Rettungsweste.

Rettungswesten unterscheiden sich darin von Schwimmwesten, dass sie den Schwimmer selbständig auf den Rücken in eine ohnmachtsichere Lage drehen. Sie sind die sichersten Vertreter bei einer Kenterung, haben allerdings den Nachteil, dass sie den Schwimmer beim Schwimmen in Bauchlage ständig auf den Rücken drehen. Selbst guten Schwimmern sind Schwimmwesten eine große Hilfe nach einer Kenterung, da sie für einen hohen Auftrieb sorgen und die Kraft für das „Überwasserhalten“ minimieren. Für Kinder sind Rettungswesten obligatorisch. Bei allen Schwimmwesten ist besonders auf guten und sachgerechten Sitz zu achten. Gerade bei Kindern wird wegen ihres Wachstums gerne eine zu große Westen eingekauft oder eine zu kleine Westen noch „ausgetragen“. Dies kann im Ernstfall fatale Folgen haben. Hier sollte und darf auf keinen Fall gespart werden, denn gute neue Schwimmwesten sind zwar nicht ganz billig, haben aber bei guter Pflege einen guten Wiederverkaufswert. Gute und intakte gebrauchte Schwimmwesten sind relativ einfach gebraucht zu erlangen. Dabei sollte man aber auf einen guten Zustand der Weste achten. Wer hierzu Fragen hat, der wende sich bitte an den Vorstand der gerne berät. Übrigens, eine Schwimmweste hilft nur dann, wenn man sie auch trägt. Das gilt auch bei warmem Wetter im Sommer.

 

Auftriebskörper oder Abschottungen im Boot

Was die Schwimmweste für den Paddler ist, das sind die Auftriebskörper für das Boot. Boote, deren Bug- und Heckpartien durch luftdichte Trennwände abgeschottet sind, benötigen keine Auftriebskörper. Da die eingeschlossene Luft im Bug und Heck verbleibt, haben sie im Kenterfall genügend Auftrieb, um problemlos und in der Regel auch unbeschadet geborgen zu werden. Boote ohne Abschottungen sind dagegen mit Auftriebskörpern auszustatten. Zwar gehen die meisten vollgeschlagenen Boote nicht unter, verfügen aber nicht über genügend Auftrieb. Ein vollgeschlagenes Kajak mit 350 Litern Volumen wiegt 350 Kilogramm mehr als normal und benimmt sich dementsprechend träge. Stößt es in starker Strömung gegen ein Hindernis, so wirken in der Regel Kräfte, die das Boot zerstören. Auftriebskörper gibt es als luftdichte Beutel oder Schläuche, die dem entsprechenden Kajak oder Kanadier meist angepasst sind. Eine Investition in stabile Auftriebskörper ist gut angelegt. Auch hier berät der Vorstand bei Fragen.

 

Wildwasserhelm

Geht es mit dem Boot aufs Wildwasser oder auf schnellfließende Kleinflüsse, so ist ein Helm zwingend notwendig. Auch hier sollte auf eine exakte Passform geachtet werden. Außerdem sollte es schon ein Wildwasserhelm sein. Fahrrad-, Inlineskating- oder Motorradhelme haben auf Wildwasserfahrerköpfen nichts verloren.

 

Wurfsäcke und Karabiner

Ein Wurfsack ist ein stabiles Rettungsseil, das lose in einem Sack kompakt verpackt ist. Es dient nicht nur zur Rettung von Paddlern bei Wildwasser, sondern ist auch äußerst nützlich zum Festmachen des Bootes, zum Treideln bei flachen Wasserstellen oder einfach nur als Wäscheleine für die nassen Klamotten nach einem (evtl. unfreiwilligen) Bad. Da das Seil gut und kompakt verpackt ist, gibt es keine Gefahren durch Verheddern des Seils. Ebenso entfällt das lästige Entknoten des Seils, insbesondere dann, wenn man es schnell braucht. Karabiner vereinfachen das Andocken eines Seils erheblich und gehören deshalb dazu. Mit mehreren lässt sich schnell ein Flaschenzug bauen, der zur Bootsbergung oft nötig ist. Ehe man sich zum Boot also lose Seile kauft, investiere man lieber gleich in diese sehr praktische Sicherheitsausrüstung.

 

Notsignalpfeife

Dieses kleine Teil hat schon manchem das Leben gerettet. Es gibt für den Wassersport spezielle Pfeifen, die sehr durchdringende und laute Töne erzeugen, manche davon sogar unter (!) Wasser. Bei starkem Wind und Wellengang schneiden sie sich förmlich zum Ohr der Kameraden, wenn selbst lautes Rufen wirkungslos ist. Sie kosten fast nichts und gehören mit einer Sicherungskordel an jede Schwimmweste. Bei Rettungswesten ist eine Signalpfeife in der Regel bereits integriert.

 

Kälteschutzanzüge

Auf kaltem Wasser oder in der kalten Jahreszeit gehört diese Kleidung nicht nur in den weiter unten folgenden Abschnitt, sondern zum Abschnitt Sicherheitsausrüstung. Hier gibt es Trockenanzüge oder Neoprenanzüge.

Trockenanzüge zeichnen sich durch Hals- Arm- und Fußgelenkmanschette als wasserdicht aus, kaltes Wasser kann nicht eindringen. Neoprenanzüge sind zwar nicht wasserdicht, schwimmt man damit aber einmal, so unterbinden sie die Wasserzirkulation an den bedecken Körperstellen. Als zweite, stark isolierende Haut verlängern beide Anzüge den Zeitraum bis zu einer Unterkühlung entscheidend. Trockenanzüge sind in der Regel komfortabler, aber auch wesentlich teurer als Neoprenanzüge, die ihrerseits robuster sind. Selbst für den Sommer sind Neopren-Shorts erhältlich, die ein gutes Mittel gegen Blasenentzündungen sind, im Gegensatz zu einer eventuell klatschnassen Sporthose.

 

Erste-Hilfe-Set

Erste-Hilfe-Sets für Paddler sollten in keinem Boot fehlen, sie sind wasserdicht und klein verpackt erhältlich und bezahlbar. Eine einfache Rettungsdecke aus beschichtetem Aluminium, wie sie aus Verbandkästen bekannt ist, leistet im Falle eines Falles ebenfalls unschätzbare Dienste.

 

Mobiltelefon

Mobiltelefone sind mittlerweile fast bei jedem ein gängiges Kommunikationsmittel. Wasserdicht verpackt sind sie im Notfall eine äußerst wertvolle Hilfe. Selbst wenn man die Zugangspinnummer eines solchen Gerätes nicht kennt, so ist mit jedem Handy die Notrufnummer 110 in Deutschland erreichbar. Man achte aber vor einer Fahrt darauf , vor allem in entlegeneren Flusstälern, ob das Gerät auch Empfangsbereitschaft signalisiert. Sonst sollte man einen möglichst hohen Ausgangspunkt zum Telefonieren aufsuchen. Zudem sollten die Akkus vollgeladen sein, da deren Leistung bei Kälte schnell nachlässt.